Das Gute ist allerdings, dass wir nun durch Themenwechsel auch einen Sachbearbeiterwechsel haben. Mit ihr hatte ich vertretungsweise schonmal zu tun, sie ist sehr interessiert und engagiert. Vielleicht kann sie uns helfen.

Selbstverständlich - wie kann es auch anders sein - ist für die EINZIGE Maßnahme, die für Sohni zur Zeit geeignet ist, ein anderer Kostenträger zuständig, auf den wir keinen Anspruch haben. Vielleicht kann die Beraterin es trotzdem durchsetzen, sie würde es gern, aber ich seh schwarz. So bleibt uns dann nur ein Jahr zu Hause zu überbrücken. Das wird n Spaß

Um Sohni wieder fit für irgendein System zu kriegen. Irgendwie hat er einen schwachen Kinderburnout.

leider gibt es im für uns erreichbaren Umfeld nichts, @Gabi

Nur die Produktionsschule. Und ich bin telefonisch verabredet für eine Beratung zu einer Klasse bei einem Bildungsträger, die solch gestrandeten Kinder aufnehmen und für den Schulabschluss vorbereiten. Sohni kann sich das unter gewissen Bedingungen vorstellen, obwohl es recht weit weg ist, und diese Bedingungen will ich heute abklären: wg der Anfahrt Beginn erst um 9 Uhr, individuelles Eingehen auf seinen Wissensstand, kein Druck, keine Hausaufgaben. Ziel soll sein, ihm positives Erleben von Schule und Abbau vom jahrelang aufgestauten Schulstress zu ermöglichen. Er soll erstmal ohne schulische Ziele wieder den Einstieg in Unterricht bekommen.

echt...


Ich habe grad die gewünschten Infos bekommen. Die gehen so weit auf die Kinder ein, wie sie es benötigen. Kein Stundenplan, kein Lehrplan, keine Hausaufgaben, morgens Beginn individuell nach Busverbindung und Frühaufstehfähigkeit, ... die gehen auf jeden individuell ein. Das klingt unglaublich gut, ich betone "unglaublich", ich kann es nicht glauben! Da will Sohni unbedingt hin (er will ja unbedingt seine Schulabschlüsse machen)

Der Institutsleiter kümmert sich jetzt darum, dass wir uns das ansehen können und dass das Jugendamt einen Platz für Sohni freigibt (@Muffin schrieb mir grad: wenn das JA uns das schon vorschlug, was wir erst ablehnten mangels Vorstellung der Individualität dort, wird das wohl auch genehmigt werden)

Jetzt bin ich durcheinander, voller Hoffnung, voller Misstrauen, und muss mich jetzt erstmal irgendwie ablenken.

1:5

Wir haben immer noch keine Entscheidung vom Jugendamt. Demnächst Gespräch dort, aber es dauert ja immer alles ewig.

Morgen haben wir für den schon seit Ewigkeiten laufenden Antrag auf Förderstatus einen Termin beim Amtsarzt. Ich frage mich, was in dieser Sache die gesundheitliche Untersuchung mit Impfstatus, Daten aus Babyzeit etc soll. Es geht doch nur um den autistischen Förderstatus. Oder wie das heißt. Ich bin auf Krawall gebürstet und gespannt, wie der Termin wird. Sohni weiß Bescheid, dass er nichts sagen muss und sich nicht anfassen lassen muss.

Es ist ja immer so. Gehe ich innerlich gewappnet und auf Krawall gebürstet in schwierige Termine, strahle ich wohl irgendwas aus, so dass mein Gegenüber alles zu meiner Zufriedenheit tut. Oder es ist alles reiner Zufall

Die Amtsärztin war unerwartet nett und professionell im Umgang mit uns. Sie war sogar zutiefst erschüttert, was das System mit uns in den letzten Jahren gemacht hat. Sie hat uns aufrichtig gewünscht, dass Sohni endlich seinen Platz im System findet und ich wieder fit werde.

Nun geht der Vorgang nur noch innerbehördlich seinen Weg, bis das dann endlich irgendwann abgeschlossen ist.