Autismus und Empathie

  • Seite 1 von 2
04.05.2021 10:23
avatar  Alex84
#1 Autismus und Empathie
avatar
User

Autismus und Empathie

Der empathische Autist

Was hältst du davon?


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2022 19:56
avatar  Back ( Gast )
#2 RE: Autismus und Empathie
Ba
Back ( Gast )

Ein sehr guter Beitrag, vor allem was die eigene Überforderung, in Bezug auf die Emotionen anderer angeht, kann ich gut nachvollziehen. Es geht in diesem Beitrag ja hauptsächlich um emotionale Empathie. Meine Defizite in Bezug, sind eher auf kognitiver Ebene. Hatte am Montag ein Gespräch mit meinem Psychologen, in dem es darum ging, dass ich das Verhalten von Menschen, die mal Drogen- oder Alkoholabhängig waren, nicht nachvollziehen kann. Die gehen selbst nach 20 jähren clean oder trocken sein, noch in SHG, oder thematisieren dies in irgendeiner Form, z.B. auf der Arbeit. Sicherlich gehört es zur persönlichen Geschichte, aber wenn ich seit 20 Jahren keine Substanzen mehr nehme, muss ich doch nicht zu irgendeiner SHG gehen. Ich habe es vor 20 Jahren 2x ausprobiert und konnte damit gar nichts anfangen. Ebenso erging es mir in einer Gruppe in der Tagesklinik. Eine Mitpatietin erzählte etwas völlig unlogisches, mit dem sie sich schlecht fühlte. Ich wies auf den Logikfehler hin und sie fing an zu weinen. Konnte ich nicht verstehen.


 Antworten

 Beitrag melden
03.02.2022 20:12
avatar  kata
#3 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Mir geht es ähnlich mit dem Thema "Eltern, die ein Kind verloren haben". Es hat mir einfach nichts gebracht, mich in so eine Selbsthilfegruppe reinzusetzen; die Geschichten der anderen waren eine totale Überforderung für mich, ich ging völlig fertig aus so einer Situation heraus, wenn alle erzählt haben; besser finde ich es tatsächlich, möglichst nach vorne zu schauen und sich Neuem zuzuwenden als mit anderen zusammen in einer Art Sumpf stecken zu bleiben.


 Antworten

 Beitrag melden
30.06.2022 09:03
avatar  ( gelöscht )
#4 RE: Autismus und Empathie
Gast
( gelöscht )

Das hier ist ein Thema mit dem ich mich sehr tue. Aber nicht im Sinne wie man vielleicht denkt. Ich bin nämlich tatsächlich sehr empathisch und es gibt einige Situationen, wo ich auch genau weiß wie ich Trost spenden kann. Und ich fühle auch meine eigenen Emotionen sehr klar. Mir wurde schon oft gesagt, ich wüsste immer genau das richtige zu sagen, damit sich jemand besser fühlt. Und mir wird oft gesagt, dass ich Emotionen scheinbar tiefer fühle als andere. Gleichzeitig denke ich mir in manchen Situationen auch ab und zu "Meine Güte jetzt hör endlich mal auf zu jammern und komm klar!" Hier mal ein paar Gedanken dazu, zu denen ich gerne Eure Meinung wüsste:

- Kann "auf die Person angepasstes ideales Trösten" darin liegen, dass ich extrem gut gelernt habe, Menschen zu lesen?
- Kann ein extremer Detail-Fokus dazu führen, dass ich Menschen und Emotionen gut lesen kann?
- Wusstet ihr, dass es einen Unterschied gibt zwischen Emotionen denken und Emotionen fühlen?
- Kann es daran liegen, dass mein (potentieller) Autismus einfach gering ausgeprägt ist, so dass meine Empathie auf relativ normalem Standard "funktioniert"?


 Antworten

 Beitrag melden
30.06.2022 18:34
avatar  AnnaK
#5 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

@Sasha1985
Das mit der lauten Musik mache ich auch. Es hilft mir alle anderen Eindrücke auszublenden.


 Antworten

 Beitrag melden
30.06.2022 18:59
#6 RE: Autismus und Empathie
Ma
User

Hallo!
Also Ich kann Empathie bedingt wahrnehmen, versuche über mich selbst die Gefühle zu bekommen.
Wie fühle Ich mich in der Situation. Das hilft mir bedingt!
Ansonsten versuche Ich anderen gegenüber freundlich rüber zu kommen.
Leider immer wieder holte Floskeln die Ich in meinem Leben gelernt habe.


 Antworten

 Beitrag melden
30.06.2022 19:25
avatar  AnnaK
#7 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

yep, falsches Thema. Ich komme immer wieder durcheinander...


 Antworten

 Beitrag melden
30.06.2022 21:46
avatar  molle66
#8 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Ich empfinde am ehesten Mitgefühl, wenn mir selbst erwas vergleichbares widerfahren ist. Da könnte ich in Mitgefühl zerfließen.
Trost spenden bei Todesfällen und der Erwerb irgendwelcher Geburtstagsgeschenke wiederum sind nicht meine Stärke.
Beide Formen von Überraschungen mag ich selber nicht.
Höchstens in Form einer unverhofften Erbschaft von einer entfent verwandten Tante.
Hat mir zwei Jahre Arbeit und Arbeitsamt erspart..
Ob Empathie im positiven oder negativen Sinne, also aufmuntern oder beleidigen, beides setzt immer einen Bezugspunkt durch eigene Erfahrungen bei mir voraus..

Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen.. 😷

 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 08:55
#9 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Empathie ist ein schwieriges Thema, irgendwie kann ich es nicht.
Ich kann nicht traurig sein, nur weil mir eine Person sagt, dass ein Mensch im Ort gestorben ist, welchen ich nicht mal kannte.
Etwas als "Floskel" antworten, nur damit ich etwas dazu sage, ist recht unlogisch in meinen Augen.
Ich kann nicht kommentieren mit "ach wie niedlich", nur weil ich ein Baby in einen Wagen sehe. Viele Leute sind da total entzückt.
Das verstehe ich nicht, es ist doch völlig logisch, das Menschen auch mal Kinder bekommen/haben wollen.
Klar sind kleine Wesen niedlich, trifft ja auch für Kätzchen zu.
Aber ich verstehe den Hype drumherum nicht. Man hat mir sogar schon vorgeworfen, dass ich keine Kinder mögen würde.
Das hat aber damit gar nichts zu tun, wären es meine Kinder, würde ich sie sicher auch mögen.
Wenn eine Person betrunken mit dem Auto gegen eine Mauerecke fährt, (ohne Verletzung nur Sachschaden), denn kann ich diese auch nicht bedauern.
Hätte er (oder auch sie) nichts getrunken, wäre es eventuell nicht passiert.
Ich könnte noch Vieles aufzählen, aber der Beitrag soll ja kein Buch werden.


 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 11:53
avatar  AnnaK
#10 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Geht mir auch so. Wenn ich einen persönlichen Bezug zu jemandem habe fällt mir das mit der Empathie leichter. Ich bekomme es aber auch meistens hin die "richtige" Reaktion zu zeigen, entweder durch Erfahrung oder durch Nachahmen anderer.


 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 13:25
avatar  Chch
#11 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Das mit der Empathie ist bei mir auch so eine Sache. Mal gehts, mal nicht. Je nach Bezug zu der Person oder zu meinen eigenen Erfahrungen und auch Erwartungen.

Beispiele:

1. Erwartung: wenn der Tod zu erwarten ist, wie zB bei meiner Oma, bin ich zwar irgendwie traurig, aber Trauer und Tränen kann ich nicht nachvollziehen.

2. eigene Erfahrung: als ich Teenie war, erzählte meine Mutter mir weinend, dass der Sohn einer Bekannten gestorben sei. Konnte nicht nachvollziehen, warum meine Mutter deswegen weint. Heutzutage selber als Mutter krieg ich auch "Pipi inne Augen", wenn ich höre, dass das Kind einer anderen Mutter gestorben ist. Auch wenn das Thema in Filmen ist. Also "eigene Erfahrung" im Sinne von Liebe zum Kind und die Angst vor Verlust des Kindes.

3. Bezug zur Person: Nachbarn, Verwandte, Bekannte: alles egal. Stört mich nicht. Aber als vor einiger Zeit der Nachbar meiner Eltern starb, den meine Eltern nie ausstehen konnten und ich als Teenie übern Gartenzaun eine wortlose Freundschaft zu ihm hatte, da hatte ich echt mit zu kämpfen. Da bin ich sogar jetzt wieder traurig.


 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 15:38
avatar  molle66
#12 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

https://www.xhain.net/polizeiticker/2016...on-tram-erfasst
Wenn ich diese Meldung lese, muss ich selbst heute noch heulen.
Ich saß leider in dieser Straßenbahn.
Als ich aus der Straßenbahn kam lag das Mädchen unter ihr mit einem kleinen Rucksack auf dem Rücken. Als ich an der nächsten Straßenecke war, schrie die Mutter extrem laut. Ich habe danach etwa eine Woche nicht mehr richtig funktioniert, habe auf Arbeit laufend Fehler gemacht.
An der selben Haltestelle bin ich vor über vierzig Jahren mit dem Ranzen in der Tür der Straßenbahn hängengeblieben. Vielleicht hat dieses eigene Erlebnis meine Emotionen verstärkt.
Ich bin lange Zeit lieber mit dem Bus gefahren, hab diese Strecke gemieden.

Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen.. 😷

 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 20:57
avatar  Lia
#13 RE: Autismus und Empathie
avatar
Lia
User

@molle66
Mann, das kann ich echt verstehen.
Es gibt Dinge, die kann man wahrscheinlich gar nicht verkraften.
Ich hoffe das Mädchen ist mittlerweile wieder gesund.


 Antworten

 Beitrag melden
09.11.2022 22:57
avatar  molle66
#14 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Ich hoffe das auch, an der Haltestelle befand sich zumindest später kein Trauerkranz, Kerzen etc..
Die Haltestellen wurden später umgebaut, man kann jetzt direkt vom Bürgersteig einsteigen.
Vielleicht ein positiver Effekt..

Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen.. 😷

 Antworten

 Beitrag melden
10.11.2022 08:31
#15 RE: Autismus und Empathie
avatar
User

Im Bezug auf den Unfall an der Haltestelle, frage ich mich warum immer erst etwas passieren muss, bevor eine Logik angewandt wird.
Es ist doch klar, dass es besser ist, wenn man direkt vom Bürgersteig in ein Verkehrsmittel einsteigen kann.
Es gibt viele Unfälle, die man durch vorheriges Denken vermeiden könnte.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!