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Thema Sensory Overload ("Reizüberflutung")
#1 Thema Sensory Overload ("Reizüberflutung")
So kann sich eine Reizüberflutung entwickeln
"Sensory Overload" https://www.youtube.com/watch?v=K2P4Ed6G3gw
"Autism Sensory Overload: (What YOU NEED To Know)" https://www.youtube.com/watch?v=Qg3v8aU4MUg
Was kann man konkret dagegen tun? Seid ich weiß, dass ich im Spektrum bin (Asperger), nehme ich das ziemlich oft bewusst wahr, habe aber noch keinerlei Ideen, wie ich es verhindern bzw verbessern kann in diesem Moment. Habt ihr konkrete Ideen?
Hilft da vielleicht eine Therapiedecke oder ähnliches?
Danke für Anregungen 😊
#3 RE: Thema Sensory Overload ("Reizüberflutung")
Ich erwarte von mir nicht, dass ich alles kann, was jemand mit normaler Reizempfindlichkeit kann. Soll heißen ich schränke Aktivitäten entsprechend ein, gehe also nicht so oft in Situation, die Reizüberflutung verursachen. Und wenn es sich nicht vermeiden ließ, brauche ich viel Zeit alleine zur Regeneration.
Ständige Reizüberflutung hat mich früher sehr krank gemacht, sodass ich einige Jahre kaum noch belastbar war und nicht mehr arbeiten konnte. Ich konnte mich in der Zeit aber recht gut regenerieren. Heute achte ich darauf, es nicht mehr soweit kommen zu lassen.
Richtig verstanden habe ich das Problem auch erst seit meinem Autismus Verdacht. Die Diagnose ein paar Jahre später hat mich dann nochmal in meinen Überlegungen bestätigt.
#4 RE: Thema Sensory Overload ("Reizüberflutung")
#5 RE: Thema Sensory Overload ("Reizüberflutung")
Naja, Noise Cancelling Kopfhörer funktionieren ganz gut, weil ich sehr lärmempfindlich bin. Ich überlege aber, ob zusätzliche Ohrstöpsel nicht noch besser wären, mich künstlich schwerhörig machen sozusagen. Manchen hilft auch ne Sonnenbrille etwas. Obwohl ich auch lichtempfindlich bin, stört mich das Tragen einer Sonnenbrille allerdings mehr.
So kann man einige Reize etwas dämpfen.
Ich trage die Noise-Cancelling-Kopfhörer sehr oft, besonders wenn ich in der Stadt bin. Ich habe auch immer eine Sonnenbrille dabei, die nicht so dunkel ist, so daß ich sie auch bei bedecktem Wetter tragen kann. Außerdem trage ich oft eine Mütze, wegen der Ohren. Die werden schnell kalt und dann bekomme ich Kopfweh und Ohrenschmerzen. Wind ist also scheinbar bei mir auch ein Reiz, den ich nicht gut aushalten kann.
Außerdem vermeide ich es natürlich, kratzige oder einengende Kleidung zu tragen. Selbst Gürtel sind mir großteils zu nervig.
Also ich kann auch nicht viel machen. Wichtig ist für mich das ganze einzuplanen. Bin nächste Woche Samstag auf einem Frühstück für ehrenamtliche hier im Ort eingeladen. Da werde ich auf jeden Fall hingehen weiß aber genau dass der Rest des Tages gelaufen ist und wahrscheinlich auch die nächsten zwei Tage und ich wahrscheinlich am Montag beim Hausarzt hänge. Aber da mir das wichtig ist plane ich das halt rein. Was mir sehr hilft ist z.b eine Sonnenbrille und cannabisöl und Baldrian nach stressigen Situationen. Ich überlege auch wenn das Zeug legalisiert ist mal richtiges Cannabis auszuprobieren
Seit ich weiß, warum ich manchmal (scheinbar schlecht gelaut oder aus scheinbar unerfindlichen Gründen) down bin, bin ich der Überzeugung, dass man auch Strategien finden kann, um in dieser Welt mit den zu vielen Reizen umzugehen. Sei es einkaufen oder essen zu gehen, wenn wenig Betrieb ist. Noise Cancelling Kopfhörer sind eine große Hilfe oder Ohrstöpsel. Allerdings ganz ruhig wird es nicht, denn ich höre mit der Ausblendung der Außengeräusche die Geräusche innen...völlig nervig. Was ich auch sehr hilfreich finde, ist einen netten Duft am Kragen oder (im Winter) am Schal zu haben, der mich beruhigt. Und nach anstrengenden Aktionen immer wieder ausruhen und nicht denken, man müsste doch unbedingt noch mehr schaffen. Wenn man als hochfunktionaler Autist seine berufliche Nische gefunden hat, ist man sowieso produktiv genug, da kann man sich auch die entsprechenden Pausen gönnen. Die Ansicht habe ich jedenfalls nach zwei Banscheibenvorfällen. ;-)
Schön, hier zu sein. Und auf netten Austausch.
Ja.
Strategien finden ist sehr wichtig.
Bei meinem Sohn habe ich festgestellt, wenn er in einer Routine drin ist, kann er mehr Reize von außen aushalten.
Aber für andere Situationen findet er weder Strategien noch Routine.
@Ja Nina , darf ich dich fragen wie du zu deiner Diagnose gekommen bist?
Nur wenn du magst.
Ich finde hier wurden schon sehr gute Strategien und Hilfsmittel genannt.
Vermeiden können wir die Überflutung nicht immer aber Wege nutzen um besser und entspannter durch stressige Momente und Zeiten zu kommen.
Ich habe draußen auch immer meine Kopfhörer drinnen. Nicht immer ist die Musik an aber meistens. Wenn ich dann doch zu gestresst werde und die Möglichkeit habe, bleibe ich auch stehen und beobachte Wölkchen. Die und meine Lieblingsmusik bringen mich mega runter. Es gibt auch einen Sänger (Nathan Evanss) seine Musik und Stimme wirken auf mich, wie Baldrian mal 1000. So wie mich manche Lieder und Geräusche sauer machen, gibt es auch Stimmen und Geräusche die mich extrem beruhigen. Ich musste sie nur finden.
Ich nehme mir auch Pausen, wenn ich sie brauche. Das musste ich mir auch erstmal eingestehen und erlauben aber es hilft. Auf Festen oder als wir bei Körperwelten waren, nehme ich sie mir auch.
Z.B gehen wir ein Stück übers Fest und dann bissl außerhalb chilln, wieder ein Stück gehen und wieder außerhalb chilln.
Was ich auch wichtige finde ist: Wie gehe ich psychologisch an die Sache ran.
Wenn ich mir z.B vorher schon überlege was mich stresst, ist es wesentlich extremer. Man setzt sich selbst Stress aus, bevor etwas passiert ist und erwartet das es noch schlimmer wird, was dann auch meistens passiert.
Ich habe für mich eine gute Strategie gefunden. Ich denke mir einfach: Das ich wie ein Naturforscher bin. Ich untersuche eine Spezies die zwar aussieht wie ich aber so extrem anders vom Denken, Verstehen und Verhalten ist, dass es mega interessant ist. (Menschliches Verhalten/Psyche ist eines meiner Spezialinteresse). Da ich auch gerne "Forschungen" betreibe, passt der Naturforscher und ich gehe gespannt raus, was ich wohl Neues herausfinde und entdecken werde.🥰
Ich bin auch sehr oft die Taube und denke mir: Scheiss drauf. Es wirkt z.B seltsam wenn eine erwachsene Frau zufrieden grinsend, an der Bushaltestelle hockt und sich Wölkchen anschaut aber das ist mir egal.
Seltsam wirke ich immer, egal wie sehr ich mich bemühe also kommt es darauf auch nicht mehr an😅 solange ich niemandem weh tue oder beeinträchtige und es meinen Stress mindert, bin ich die Taube und Scheiss drauf.😅
Ich habe auch ein Aspi Buch. In stressigen Zeiten hatte ich es auch immer mit und wenn eine Situation mich überforderte oder drohte überfordernd zu werden habe ich mich zurückgezogen und rein geschrieben. Dadurch kam ich zur Ruhe und konnte auch die Situation nochmal anders durchdenken.
Mittlerweile brauche ich es nicht mehr und wenn ich es wieder brauche, nehme ich es mir eben wieder mit.
Es können immer Zeiten kommen in denen ich wieder mehr Unterstützung brauche aber dann nehme ich sie mir auch. Das war aber auch ein Prozess.
Auch wenn ich traurig bin, weil ich z.B nicht so arbeiten kann wie mein Mann und andere mache ich mir bewusst, dass ich dafür andere Dinge gut kann, die sie vielleicht nicht können aber gerne können würden. Ich leiste meinen Beitrag ja auch, nur eben anders.
Leider wird das in der oberflächlichen Gesellschaft nicht immer gesehen aber sie müssen auch nicht die Energie und Kraft aufwenden, wie ein Asperger. Einkaufen ist für sie vielleicht nervig (wenn es überfüllt ist), für mich ist es stressig und ohne Kopfhörer die Hölle (selbst bei wenig Leuten). Ich erkläre es Menschen auch und wenn jemand das nicht anerkennen will, dann ist das natürliche Selektion und ich muss dann aber auch keine weitere Zeit und Energie in Verständnis, für ihn, investieren. Es ist ja ein geben und nehmen.
Zitat von Timelady im Beitrag #12
Ich habe für mich eine gute Strategie gefunden. Ich denke mir einfach: Das ich wie ein Naturforscher bin. Ich untersuche eine Spezies die zwar aussieht wie ich aber so extrem anders vom Denken, Verstehen und Verhalten ist, dass es mega interessant ist. (Menschliches Verhalten/Psyche ist eines meiner Spezialinteresse). Da ich auch gerne "Forschungen" betreibe, passt der Naturforscher und ich gehe gespannt raus, was ich wohl Neues herausfinde und entdecken werde.��
Das kenne ich auch, das funktioniert erstaunlich gut ...
Hehe, da haben wir die selbe Strategie entwickelt.
Ja, bei mir auch. Ich renn dann meistens grinsend durch die Gegend😅
Ich bin auch extrem phantasievoll und hänge oft in meiner Welt. Ich finde das auch nicht schlimm, weil ich zwar auf meine Umwelt achte aber auch nicht immer aktiv teilnehmen will. Mein Mann sagt immer, dass ich wie so ein weiblicher Helge Schneider bin. Ab und zu kommen ich vorbei, lass die Menschen an meiner bunten Welt teilhaben und fliege wieder auf meinen Planeten😅.
Immerhin bin ich ja auch Gott und die Welt, zumindest für meine Mikroben und Bakterien.😂😂
Ich finde Humor hilft auch sehr viel.
Zitat von Timelady im Beitrag #12
Ich habe auch ein Aspi Buch. In stressigen Zeiten hatte ich es auch immer mit und wenn eine Situation mich überforderte oder drohte überfordernd zu werden habe ich mich zurückgezogen und rein geschrieben. Dadurch kam ich zur Ruhe und konnte auch die Situation nochmal anders durchdenken.
Wenn mir was zu viel wird, gehe ich Daheim in die Badewanne, oft mit Stift und Papier. Mein behinderter Sohn lacht mich dann immer aus: „Mama, wenn du den Block fallen lässt, dann haste Matschepampe im Wasser!“ Mir hilft es aber. Ich schreibe überhaupt viel - meist Gedichte. Und die müssen mit der Situation nichts zu tun haben - Gedanken aufschreiben lenkt mich ab und hilft!
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