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andere Beschulung für Aspies
Bisher schrieb ich im Thread "Tägliche Probleme in der Schule". Da wir nun endlich einen Platz in einer anderen Schulform, speziell für unbeschulbare Kids (Aspies, Phobiker etc), haben, und das schon vom Konzept her erfolgversprechend für Sohni ist, schreibe ich hier weiter.
Bisher schrieb ich dazu:
22.03.2023:
ich bin telefonisch verabredet für eine Beratung zu einer Klasse bei einem Bildungsträger, die solch gestrandeten Kinder aufnehmen und für den Schulabschluss vorbereiten. Sohni kann sich das unter gewissen Bedingungen vorstellen, obwohl es recht weit weg ist, und diese Bedingungen will ich heute abklären: wg der Anfahrt Beginn erst um 9 Uhr, individuelles Eingehen auf seinen Wissensstand, kein Druck, keine Hausaufgaben. Ziel soll sein, ihm positives Erleben von Schule und Abbau vom jahrelang aufgestauten Schulstress zu ermöglichen. Er soll erstmal ohne schulische Ziele wieder den Einstieg in Unterricht bekommen.
Ich habe grad die gewünschten Infos bekommen. Die gehen so weit auf die Kinder ein, wie sie es benötigen. Kein Stundenplan, kein Lehrplan, keine Hausaufgaben, morgens Beginn individuell nach Busverbindung und Frühaufstehfähigkeit, ... die gehen auf jeden individuell ein. Das klingt unglaublich gut, ich betone "unglaublich", ich kann es nicht glauben! Da will Sohni unbedingt hin (er will ja unbedingt seine Schulabschlüsse machen)
Der Institutsleiter kümmert sich jetzt darum, dass wir uns das ansehen können und dass das Jugendamt einen Platz für Sohni freigibt (@Muffin schrieb mir grad: wenn das JA uns das schon vorschlug, was wir erst ablehnten mangels Vorstellung der Individualität dort, wird das wohl auch genehmigt werden)
Jetzt bin ich durcheinander, voller Hoffnung, voller Misstrauen, und muss mich jetzt erstmal irgendwie ablenken.
1:5-Beschulung.
06.06.2023:
Die Alternative Beschulung ist heute zugesagt worden. Start ist im September. So können wir mit einem Ziel vor Augen die nächsten Monate bis dahin schön gestalten.
22.06.2023:
Wir haben diese Ersatzschule angesehen. Alles ziemlich klein, aber irgendwie nicht im negativen Sinne. Ansprechend gestaltet.
Vielleicht bekommen wir im Juli schon den Starttermin mitgeteilt. Der vielleicht gleich nach den Sommerferien ist, nicht erst 2-3 Wochen später.
19.07.2023:
War ja klar, dass die Behörden Probleme mit dem Antragsverfahren machen. Wir wohnen in einem anderen Kreis als unsere bisherige Schule liegt. Und deren Kreis macht alles anders als unser Kreis. Nun liegt der Antrag unbearbeitet rum, weil keiner einen Schritt weiter kommt. (Jugendamt, für uns zuständig, in unserem Kreis vs. Schulamt, für Schule zuständig, im anderen Kreis)
Ich WUSSTE, dass das Drama noch kein Ende hat.
26.07.2023:
Nach meiner Verdeutlichung unseres Zu-Hause-Langeweile-etc-Leids und einer dezenten Erinnerung an die Schulpflicht (heißt ja nicht nur, dass Kinder zur Schule müssen, sondern auch, dass sie passend beschult werden müssen), haben sich unsere Hauptsachbearbeiterin beim Jugendamt und die Schulleiterin der noch zuständigen Schule (beide sind uns sehr wohlgesonnen) ins Zeug gelegt und wegen Ferien und Urlaub vieler Sachbearbeiter folgendes entschieden: Sohni kann direkt nach den Ferien in der neuen Schule starten, auch wenn die Formalitäten noch nicht erledigt sind. Die werden dann von denen so bald wie möglich nachgeholt. Das finde ich mal unbürokratisch und förderlich! Kann ich gar nicht fassen!
23.08.2023:
Wir haben heute von der Schule die Infos zum ersten Schultag dort bekommen. Das beruhigt ungemein. Es geht wirklich los!
Und ich zwinge mich, denen zu vertrauen. Die kennen sich seit über 20 Jahren mit "unbeschulbaren" Kids aus, ob nun Autisten, Sozialphobiker etc.
Und Sohni will da hin. Er freut sich. (wie geht das nach solchen Erfahrungen???!!!)
28.08.2023:
Extrem angespannt startete Sohni heute die neue Schule. Er wollte, dass ich mit reinkomme. Da bewegte er sich sehr hölzern. Und guckte den netten Lehrer im Einzelgespräch zu Beginn nicht an und sprach nicht mit ihm. Das zeigte mir seine große Verunsicherung. Nach 15 min Gequatsche mit dem Lehrer hatte ich das Gefühl, dass Sohni etwas aufgetaut war und ich "durfte" gehen. Ich hatte das Gefühl, dass der sich gut um ihn kümmert - außerdem kennen die sich ja mit "verkorksten" Aspies aus.
Sehr entspannt kam er 3,5 Stunden später aus der Schule dann wieder raus (länger geht der Unterricht nicht). Ab morgen muss ich ihn nicht mehr hinbegleiten und auch nicht mehr abholen.
Erzählt hat er nix. Drei Fragen von mir beantwortete er einsilbig, dann ließ ich es.
Gestern Abend hat Sohni dann doch einiges aus der neuen Schule erzählt. Die fangen auf ganz niedrigem Level an, so dass es nur Erfolgserlebnisse gibt, und jeder Schüler arbeitet sich dann immer zum nächsten Level - in dem Tempo, dass es bei Erfolgen bleibt.
Heute ist er energiegeladen und entspannt hier abgedüst. Ich brauche ihn ja nicht mehr dahin zu begleiten.
Es fühlt sich alles gut für mich an. Aber die Angst durch die jahrelange schlechte Erfahrung sitzt mir im Nacken.
Sohni wurde ja ohne fertige Beantragung in die andere Schule geschickt. Das Jugendamt hatte so entschieden, weil in den Ferien die Behörden einfach nicht mehr alle an den Tisch geholt werden konnten. Nun starten alle mit Krankheit und die neue Schule fängt an, nervös zu werden, weil sie vom Schulamt diese Genehmigung für Sohni noch nicht haben. Die sind ja keine offizielle, normale Schule, sondern eine Ersatzschule, die nur mit Genehmigung die Kids unterrichten darf.
Nun hat die bisherige, noch zuständige Schule vorgeschlagen, den "runden Tisch" mit allen Behörden (das Problem ist ja die kreisübergreifende Angelegenheit) nur schriftlich zu machen, damit das endlich mal klappt - leider findet das das Jugendamt nicht gut und nun gibts Stress zwischen den Parteien.
Ich wusste, dass es noch Probleme gibt. Das war das, was mich die ganzen Wochen zurückgehalten hat, mich so richtig freuen zu können.
Ach Männo!
Tief durchatmen, das ist deren Problem. Die müssen halt auch mal ran.
Hast du jemanden an der Hand, der emotionslos einfach mal die Fakten zusammenschreiben kann.
Es gibt die Schulpflicht und Sohni geht hin.
Soll erfüllt.
Für die Bürokratie bist du nicht zuständig. Also für das was sie untereinander haben.
Daumen sind gedrückt das alles schnell ihrer Wege geht.
Zitat von Gabi im Beitrag #14
Für die Bürokratie bist du nicht zuständig. Also für das was sie untereinander haben.
das stimmt! Meiner Erfahrung nach mit Schulen und Behörden muss ich aber eingreifen, weil uns sonst Unheil droht Die haben nur die Akte auf dem Tisch, ich das Kind zu Hause. Das ist so gemein alles
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